Fair Play

August 17, 2010 at 12:01 pm (Uncategorized)

Hamburg – Vorfall bei den Olympischen Jugendspiele in Singapur: Beim Taekwondo-Turnier am ersten Wettkampftag hat der Iraner Mohammed Soleimani darauf verzichtet, im Finale gegen den Israeli Gili Haimovitz anzutreten. Auch zur Siegerehrung erschien der Iraner nicht. Da er anschließend ein ärztliches Attest vorlegte, wurde er jedoch nicht disqualifiziert und darf die Silbermedaille behalten. „So schnell erreichen die politischen Probleme, die den Erwachsenensport tangieren, auch die Jugendspiele“, sagte Helmut Digel, offizieller Beobachter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Die israelische Teamführung zeigte sich trotz der Freude über die Goldmedaille enttäuscht über die Absage des Finals. „Wir wussten, dass der Iraner das Finale wohl gewonnen hätte und wussten auch, dass er nicht antreten würde“, sagte der Teamchef der israelischen Jugendspiele-Delegation, Daniel Oren. „Das ist ihr System. Wir haben die Medaille, wir hätten sie aber lieber im Wettkampf gewonnen.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Sportler des Irans, der den Staat Israel nicht anerkennt, bei Olympia nicht gegen israelische antreten durften. So verzichtete 2008 in Peking der Schwimmer Mohammad Alirezaei auf einen Start im Vorlauf, weil in diesem Lauf auch der Israeli Tom Beeri gemeldet war. 2004 in Athen fuhr Arash Miresmaeili nach Hause, da ihm als Gegner in der ersten Runde der Israeli Ehud Vaks zugelost worden war. Um mögliche Sanktionen zu vermeiden, erschien er zum Wiegen mit zwei Kilo Übergewicht.

Spiegel Online

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